Natur in Städten und Gemeinden steigert die Lebensqualität, sorgt für ein gesünderes Wohn- und Arbeitsumfeld und bietet vielfältige Erholungsmöglichkeiten. Hier können Kinder – und nicht nur sie – die Vielfalt der Natur hautnah erleben und ihren Wert schätzen lernen.
Zunehmend wünschen auch Bürgerinnen und Bürger die naturnahe Gestaltung und eine „ökologische Pflege“ der Freiräume in Städten und Gemeinden. Durch die gestiegene Wertschätzung in der Bevölkerung messen auch Kommunalpolitiker und -verwaltungen den städtischen Freiräumen wieder mehr Bedeutung bei und sorgen sich auch in Zeiten knapper kommunaler Kassen durch kreative Maßnahmen und mit großem Engagement um „ihre“ Grünflächen.
Die diesjährige Kommunalwahl ist in unserer Stadt völlig anders. Nicht nur die Pandemie, nein auch die politische Vielfalt von 6 Listen, darunter zwei ganz neue Gruppierungen, macht es für den Wähler*in nicht einfacher.
Damit unsere Mitglieder*innen und auch die anderen Wahlberechtigten*innen in Zierenberg sich weiter informieren können und „ihre“ Kandidaten*innen besser kennenlernen können, haben wir einen Fragenkatalog mit Themen rund um die Natur zusammengestellt, sowie die Parteien und Listen um Beantwortung gebeten.
Wir möchten somit jedem Mitglied*in, jedem Wähler*in die Möglichkeit geben sich ein eigenes Bild, einen Vergleich von den Themen und Ihren Reaktionen zu machen.
Damit
hier wieder Erdkröten, Grasfrösche und Molche laichen, oder Vögel das NABU-Schutzgebiet „ND Flachsröste Oberelsungen“ als Brut und Nahrungsplatz nutzen können, führt die NABU Gruppe Oberelsungen
zusammen mit einer Fachfirma dort in 2020 umfangreiche Baggerarbeiten durchgeführt. Nachdem zunächst die im Gebiet befindlichen Kopfweiden geschnitten wurden, wird jetzt aus den Teichen der sich in
über 40 Jahren angesammelte Faulschlamm entfernt. Dieser hatte zu einer Verlandung und starken Verkrautung durch Rohrkolben geführt was zu einer Abnahme der Artenvielfalt führte. Man will durch
diese Maßnahmen aber auch dafür sorgen, dass die Teiche nicht wie in den letzten zwei Jahren völlig austrocknen. Das Schutzgebiet wurde 1979 gestaltet und besteht aus Teichen, Tümpeln, Wiese,
Hecken und Feldgehölz und somit ist hier mit der Zeit wichtiger Lebensraum für eine artenreiche Fauna und Flora entstanden. Dank der Unterstützung durch die Untere Naturschutzbehörde des
Landkreises Kassel, welche das Gebiet als flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen hat, stellt das Regierungspräsidium Kassel die finanziellen Mittel aus der hessischen Biodiversitätsstrategie für
die Arbeiten zur Verfügung.
Die EAM Stiftung hat in diesem Jahr 16 Preisträger aus rund 100 Bewerbungen von gemeinützigen Initiativen ausgezeichnet. Darunter den NABU Oberelsungen mit seinem neuen Projekt Insektenhäuser für Artenvielflat auf unseren Streuobstwiesen. Für dieses Proekt konnten wir nun 1.000,00 € von der EAM Stiftung im Empfang nehmen. Wir sagen vielen Dank an die EAM Stiftung. www.EAM.de
Zunehmend gefährdete Wiesenbiotope für eine Vielzahl
an Kleintieren und Insekten zu erhalten, so lautet das Anliegen des Naturschutzbund (NABU) Oberelsungen e.V. Rund sieben Hektar dieser artenreichen Lebens- und Rückzugsräume haben die
nordhessischen Umweltschützer in ihrer Obhut, außerdem eine kleine Rhönschafherde, die bei der Wiesenpflege hilft.
Sie wissen es zwar nicht, aber die 30 Rhönschafe, die der NABU Oberelsungen auf seinen betreuten Wiesen im Herzen des Kreis Kassels weiden lässt, grasen für den Umweltschutz. „Die Tiere wurden
extra für die Wiesenpflege angeschafft. Ohne sie wäre der Erhalt der rund sieben Hektar Grünland für uns überhaupt gar nicht zu bewältigen“, erklärt Markus Dietrich, Vorsitzender des NABU
Oberelsungen. Seit 1995 unterstützen die wollenen Landschaftspfleger die ehrenamtlichen NABU-Helfer bei ihrem Herzensanliegen, wieder mehr Leben und Vielfalt in die nordhessische Kulturlandschaft
zu bringen. Klarer Auftrag der Rhönschafe: die Wiesen und Trockenrasen, die der NABU gekauft, gepachtet oder von der Stadt Zierenberg zur Pflege übernommen hat, auf natürliche Weise kurz zu
halten – und zu pflegen. Damit die Blütenvielfalt in diesen Naturräumen wieder Einzug hält und mit ihr viele Insekten, Kleintiere und Vögel. Doch die Betreuung der Schafe ist aufwendig und auch
mit den Tieren sind die Kulturbiotope auf fremde Hilfe angewiesen: „Um zu vermeiden, dass die Wiesen verbuschen, müssen sie einmal jährlich gemäht werden. Dafür brauchen wir Maschinen und Geräte,
die regelmäßig gewartet und instandgehalten werden müssen. Der zeitliche, aber auch finanzielle Einsatz ist enorm“, sagt Dietrich. Kurz vor dem Start der Umweltlotterie im März 2016 hatte er
daher sein Projekt „Blühende Wiesen für die Artenvielfalt“ bei GENAU für den Zusatzgewinn angemeldet, am 12. Mai 2017 wurde der Kreis Kassel als Gewinner-Landkreis gezogen, zum zweiten Mal seit
dem Start der Lotterie. Die Wochengewinner dieser Ziehung wählten nun unter acht möglichen Projekten das Blühprojekt des NABU Oberelsungen aus.
Die damit verbundenen 5.000 Euro sollen nun die tierische Landschaftspflege erleichtern. „Als erstes werden wir weitere Elektrozäune für die Schafhaltung anschaffen. Endlich können wir auch
unseren Traktor überholen. Das ist schon so lange überfällig“, freut sich Dietrich. Darüber hinaus sollen von dem Zusatzgewinn aus der Umweltlotterie mehrere Insektenhotels gekauft werden, ebenso
Samen für weitere blütenreiche Säume und Wiesen, um die betreuten und neue Grünflächen in der Region sowohl für pflanzliche als auch tierische Bewohner wieder attraktiver zu machen. Erste Erfolge
geben den nordhessischen Naturschützern schon Recht: „So flattern wieder regelmäßig Schwalbenschwanz, Kaisermantel oder Postillion über die bunten kleinen Paradiese. Auch die ersten Orchideen
begeisterten letztes Jahr auf der ‚Oberelsunger Trift‘ den Naturfreund“, so Dietrich, der den GENAU-Zusatzgewinn auch als Anerkennung der bisher geleisteten Arbeit der Aktiven des NABU
Oberelsungen empfindet. „Der Gewinn macht uns sehr stolz. Herzlichen Dank an alle Gewinner, die für uns gestimmt haben.“